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Barrierefreie Orientierung in Gebäuden mit Handlaufschildern

Taktile Handlaufschilder helfen sehbehinderten Personen zur besseren Gebäudeorientierung. Auf den Schildern befinden sich ertastbare Informationen, die dem Sehbehinderten eine selbständige Orientierung im Gebäude ermöglichen. Die taktile (tastbare) Beschriftung erfolgt nach entsprechenden DIN-Normen und ist vom DBSV (Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband) anerkannt. Die Handlaufschilder sind je nach den Kundenanforderungen und Kundenwünschen in verschiedenen Materialien, Größen und Farben lieferbar.

Handlaufschilder

Für das barrierefreie (gefahrlose) Bewegen in verwinkelten oder mehrstöckigen Gebäuden ist die Handlaufkennzeichnung äußerst wichtig. Die Anbringung von Handlaufschildern muss so erfolgen, dass sie für den Sehbehinderten leicht zu finden sind. Empfohlen wird hierbei die Anbringung vor oder nach einem Knick des Handlaufs. Wegen Verletzungsgefahren führt man die Montage von Handlaufschildern mit mindestens 5 cm Wandabstand durch. Die Farben der Handlaufschilder sollten in einem hohen Kontrast zur Farbe des Treppenlaufs ausgesucht werden. Anhand tastbarer Beschriftung auf den Handlaufkennzeichnungen werden den Sehbehinderten Informationen vermittelt. Es werden die Pyramidenschrift und Brailleschrift für die Handlaufschilder verwendet. Die zu vermittelnde Information sollte bei beiden Schriften übereinstimmend sein. Die Pyramidenschrift steht dabei direkt unter der Brailleschrift. Beide Schriften sind nach oben ausgerichtet (12 Uhr Position). Gebäude, welche ein Treppenhaus mit zwei Handläufen besitzen, müssen beide Seiten (rechts und links) mit Handlaufschildern kennzeichnen. Für den Sehbehinderten ist die Orientierung am rechten Treppenlauf wichtig. Am Anfang des rechten Handlaufes findet er das Handlaufschild mit der Information welches Stockwerk er erreicht (z.B. „ZUM 1. OG“, „1. OG ->“). Am Ende desselben Treppenlaufs steht auf dem Handlaufschild die Information wo er sich aktuell befindet (z.B. „1. OG“). Treppenhäuser mit nur einem installierten Handlauf kennzeichnen diesen nur mit einem Handlaufschild. Auf diesem Schild steht nur die Angabe des erreichten Stockwerkes.

Tastbare Beschriftung von Handlaufschildern

Pyramidenschrift laut DIN 32986

Die Pyramidenschrift ist eine erhabene „Normalschrift“, die sowohl für Sehbehinderte, die keine Brailleschrift beherrschen, als auch für die sehenden Menschen verständlich ist. Dank der Prismenform mit einer leicht gerundeten Oberkante sind die einzelnen Buchstaben mit den Fingern lesbar. Die Anforderungen an die serifenlose Darstellung in möglichst gleichmäßiger Strichstärke der Pyramidenschrift sind in der DIN 32986 festgehalten. Es sollen grundsätzlich nur Großbuchstaben verwendet werden, Kleinbuchstaben werden in Einzelfällen benutzt, z.B. bei Haus- oder Raumnummern.

Technische Zeichnung laut DIN 32986 mit erhabener Pyramidenschrift

Die Versalhöhe (Höhe der Großbuchstaben oberhalb der Grundlinie) darf nicht kleiner als 10 mm sein, um eine eindeutige Ertastbarkeit zu gewährleisten. Bei Versalhöhen 10 - 25 mm ist ein prismenförmiger Querschnitt erforderlich. Die Versalhöhe bei Handlauf- und Mehrwortbeschriftungen liegt vorzugsweise bei 13 mm.
e = min. Reliefhöhe, in mm - Die Erhabenheit der Buchstaben beträgt bei 10 mm Versalhöhe 1,2 mm. Bei 25 mm Versalhöhe sind es schon 2,0 mm. Für Errechnung der minimalen Reliefhöhe gilt folgende Gleichung: e = 0,666 + 0,0534h
h = Versalhöhe, in mm
a = Bei prismenförmigen Schriften beträgt der Mindestabstand zwischen zwei Zeichen 4 mm. Es wird an der breitenmäßig größten Ausdehnung der tastbaren Oberkante der Buchstaben bzw. Ziffern gemessen. Der Abstand wächst proportional mit der Versalhöhe.

Der Zeilenabstand liegt mind. bei 120 % der Versalhöhe, gemessen an der Grundlinie.
Der Wortabstand muss 1,1 mal größer sein als die Breite des größten Buchstabens „M“.
Die abgerundeten Tastkanten sollten 0,2 mm betragen, können aber bis auf 0,6 mm vergrößert werden.

Brailleschrift laut DIN 32976

Die Brailleschrift ist seit 1879 eine offizielle Schrift für erblindete Menschen. Sie beruht auf einem 6-Punkt-System. Sie wird auch Punktschrift oder Blindenschrift genannt. Diese Schrift ist durch Ertasten lesbar. Dank eines Grundrasters für die Blindenschrift bestehend aus zwei Spalten und drei Zeilen, kann man bis zu 63 Zeichen bestehend aus Buchstaben, Ziffern, Sonder- und Satzzeichen abbilden. Der Sinn des Lesetextes ergibt sich je nach der Stellung der einzelnen Punkte im 6-Punkt-Raster. Die Finger der Sehbehinderten ertasten dick aufgetragene halbkugelförmige Punkte mit glatter Oberfläche. Die genauen Maße und Punktabstände sind in der DIN 32976 festgelegt.

Beispiel zehn Buchstaben in Brailleschrift

Großbuchstaben-Definiton der DIN 32976 in Brailleschrift

 

Großdruck wird für Beschilderungen, aber auch für den Buchdruck verwendet. Maße sind:

  • der Punktabstand (a) in horizontaler Richtung von Punktmitte zu Punktmitte beträgt 2,7 mm
  • der Punktabstand (b) in vertikaler Richtung von Punktmitte zu Punktmitte beträgt 2,7 mm
  • die Zeichenbreite (c) von Punktmitte des Punktes 1 zur Punktmitte des Punktes 1 vom benachbarten Zeichen beträgt 6,6 mm
  • das Maß (d) von Punktmitte des Punktes 1 des letzten Zeichens eines Wortes zur Punktmitte des Punktes 1 des ersten Zeichens des nächsten Wortes beträgt das 2fache von c, also 13,2 mm
  • die Zeilenhöhe (e) von Punktmitte des Punktes 1 zur Punktmitte des Punktes 1 des Zeichens in der nächsten Zeile beträgt 10,8 mm. Bei Verwendung von 8-Punktschrift erhöht sich die Zeilenhöhe um 2,7 mm auf 13,5 mm
  • der Punktdurchmesser beträgt etwa 1,5 mm (Basisdurchmesser des Prägestiftes) bzw. 1,8 mm Durchmesser in der Matrize.

Verfügbare Materialien für Handlaufschilder

Hochleistungsfolie

  • kostengünstige Variante
  • nur für den Innenbereich geeignet
  • einfache Montage durch selbstklebende Rückseite
  • bei Bedarf leicht entfernbar
  • Oberfläche leicht zu pflegen

Polyamid (Spezialkunststoff)

  • abriebfest, kratzfest
  • geeignet für den Innen- und Außeneinsatz
  • hohe Temperaturbeständigkeit
  • Verklebung auf glatten, ebenen Flächen
  • in vielen Farbvarianten lieferbar

Aluminium eloxiert

  • korrosions- und schmutzbeständig
  • hohe Abrieb- und Kratzfestigkeit
  • geeignet für den Innen- und Außeneinsatz
  • antistatisch und isolierend
  • in vielen Farbvarianten lieferbar

Edelstahl

  • geeignet für hochfrequentierte Orte
  • hohe Materialbeständigkeit
  • korrosions- und schmutzbeständig
  • geeignet für den Innen- und Außeneinsatz
  • reinigungsfreundlich
 
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